5 LED-Trends, die euch im Jahr 2014 (nicht) begegnen werden!

Wer sich auf die Suche macht nach den großen Trends für LEDs im neuen Jahr, wird früher oder später über einen Report von LEDinside stolpern. Die meisten Posts im Netz zitieren daraus lediglich eine Zahl – um 7% soll der LED-Markt im Jahr 2014 wachsen. Doch das Jahr wird viel spannender für LEDs. In diesem Post habe ich einmal alles zusammengetragen, was andere sagen und – noch viel wichtiger – das ganze mit meiner eigenen Meinung versetzt. Denn tolle Neuerungen kommen auf jeden Fall, aber nicht alles ist Gold, was glänzt alles ist eine 100lm/W-LED mit einem CRI über 90, was leuchtet.

LED-Trends 2014

Womit haben LED-Fans im Jahr 2014 zu rechnen? Was sind die spannendsten Themen? Für wen sind LEDs im neuen Jahr interessant.

Motivation: Brauchen wir überhaupt LEDs? Muss mich das Thema wirklich interessieren? Warum?

Ok, diese Frage ist vielleicht ein bisschen unnötig. Da du dich auf dem ledsolarlampe.de-Blog eingefunden hast, scheinst du dich bereits für LEDs zu interessieren, aber wer sollte das noch? In kurzem jeder, der jedes Jahr eine Stromrechnung bezahlen muss. LEDs sind deutlich sparsamer als herkömmliche Glühlampen, die durch EU-Regulierung ohnehin weiter vom Markt verschwinden, und deutlich unkomplizierter in der Benutzung als ebenfalls sehr effiziente Gasentladungslampen. Und warum sollte uns der Stromverbrauch interessieren? Die Strompreise steigen seit Jahren stark an – in den letzten 13 Jahren fand eine Verdoppelung statt – und das bereits vor der Energiewende. Experten erwarten, dass Verbraucher als Folge der Energiewende, mit noch höheren Stromkosten zu rechnen haben werden. In Kürze also: Strom wird teurer und LEDs sind der richtige Weg bei der Beleuchtung Geld zu sparen. Darauf setzen auch die großen, wie Philipps und Osram. Letzterer befindet sich im Moment einer großen Restrukturierungsphase, bei der komplette Umstieg auf die Herstellung von LED-Produkten stattfindet. Diese Entscheidung auf die LED-Technologie gefällt auch den Anlegern, so steig die Osram-Aktie in wenigen Monaten um über 50%.

Nun, aber genug zum “Warum”, letztendlich ist das interessante schließlich das “Was?”:

Mehr Aktzeptanz für LEDs: Im Discounter, im Baumarkt und Online

Wie Wolfgang Messer von fastvoice.net in seinem Beitrag zum LED-Markt im Jahr 2014 bereits herausgearbeitet hat, sinkt die pauschale Ablehnung gegenüber “Energiesparlampen”. Damit gemeint sind natürlich nicht die kompakten Leuchtstoffröhren (Compact Fluorescent Lamps bzw. CFL), sondern moderne Beleuchtungstechnologien zur Reduktion der Energiekosten. In der Praxis ist das natürlich meist die LED. Die meisten erkennen, dass sie durch steigende Strompreise zum Umdenken gezwungen werden. Dadurch werden LEDs häufiger im Einzelhandel zu finden sein, werden günstiger und durch die zunehmende Konkurrenz vor allem eins: Nämlich besser. Nicht zuletzt, weil die zwei namhaten Hersteller Philips und Osram voll und ganz auf LEDs setzen.

Mehr LEDs auf der Straße, aber nicht da wo man sie zuerst vermutet

In der Automobilindustrie sind LEDs zum großen Marketing-Wort geworden. Den Audi R8 gibt es mit Voll-LED-Scheinwerfer und beim Öko-Prestige-Hybrid-Sportwagen BMW i8 sind LEDs schon wieder out, dort setzt man auf Laser-Lights. Doch all das ist mehr Prestige als, dass es dabei noch um Effizienz ginge. Für Blinker, Rückleuchten oder Tagfahrlicht werden LEDs schon lange benutzt. Bereits im Jahr 2012 haben wir in der Recherche für unsere Infografik herausgearbeitet, dass die 15 größten Automobilhersteller alle LEDs auf die eine oder andere Weise verwenden. Für das Abblendlicht hat man mit Xenon-Entladungslampen aber schon einen guten Kompromiss gefunden. Sicher werden auch Autos ganz auf LEDs (und ggf. OLEDs für Blinker, Bremslichter, etc.) umsteigen, aber dabei besteht ein akuter Bedarf für 2014.

Ganz anders sieht es bei der Straßenbeleuchtung aus

Die Straßenbeleuchtung ist ein sehr großer Markt für Energieeinsparungen. So machen deutsche Straßenlaternen mit ihren 4 Terrawattstunden pro Jahr fast 1% des gesamten deutschen Stromverbrauchs aus. Häufig werden bereits äußert effiziente Natriumdampf-Hochdrucklampen verwendet. Diese emittieren aber ein sehr gelbes Licht mit sehr schlechtem Farbwiedergabe-Index. Dieses Licht wird auf Grund der Fähigkeit Kontraste besser zu erkennen, geschätzt, ist aber nicht besonders schön anzusehen. Ich persönlich kann es kaum ausstehen. Somit lässt sich mit LEDs mit gutem CRI also einiges verbessern. Und genau das hat die Firma Philips in Buenos Aires für 75% aller Straßenlaternen umgesetzt:

Vorher-Nachher LED Straßenlaternen in Buenos Aires

Das weiße Licht wirkt deutlich angenehmer als das gelbe der Natriumdampflampen. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass es sich um ein “Werbe”-Bild von Philips handelt, es ist also nicht zwangsläufig sichergestellt, dass Belichtungszeit, ISO und Blendenöffnung bei beiden Bildern gleich war. Quelle: Philips.com

Philips gibt an, man würde durch die Aktion 50% an Energie sparen. Da Natriumdampf-Lampen Effizienzen von bis zu 150lm/W erreichen, kann ich mir das nur schwer vorstellen. Gegebenenfalls waren sehr alte (magnetische?) Vorschaltgeräte/Ballaste im Einsatz, die die Effizienz deutlich reduziert haben. Oder es wurden, entgegen obigem Bild, an den meisten Stellen andere Leuchtmittel verwendet. Nichtsdestotrotz sollten vor allem die Wartungskosten mit den LEDs deutlich reduziert sein. Diesen Trend dürften wir also auch im Jahr 2014 und natürlich in den kommenden Jahren danach an vielen weiteren Orten sehen.

Update: Christian hat gerade noch einen sehr guten Einwand gebracht. Die Entladungslampen strahlen ihr Licht in alle Richtungen (360 Grad) ab. Da aber nur ein verhältnismäßig kleiner Teil aus der Straßenlaterne herauskommt, muss ein großer Teil reflektiert werden. Diese Reflektion ist materialbedingt nicht sonderlich effizient. Die LED hat den Vorteil, dass der Abstrahlwinkel deutlich geringer und daher muss deutlich weniger über verlustreiche Optiken umgelenkt werden.

Für einen korrekten Vergleich müsste man also das Licht messen, das tatsächlich aus der gesamten Lampe herauskommt und mit der Eingangsleistung vergleichen. Dann kann es durchaus sein, dass die LED deutlich effizienter ist. Die reine Lichtausbeute der Entaldungslampe ist zwar besser, aber interessant ist das Gesamtergebnis nach den elektrischen und optischen Verlusten.

Der Massenmarkt sagt Mid-Power, der Expertenmarkt sollte auf High-Power setzen

Sicherlich einer der größten LED-Märkte sind die sogenannten LED-Retrofits. Also LED-Leuchtmittel, die in vorhanden Fassungen für Glühlampen eingesetzt werden können. Diese minimieren die Kosten zur Umrüstung, da bestehende Lampen weiter verwendet werden können. Da es diesem Massenmarkt vor allem auf den Preis ankommt und diese Lampen aus deutlich mehr Komponenten als nur dem Leuchtmittel bestehen (Kühlkörper, Netzteil, Optik), wird in der Regel auf die deutlich günstigeren Mid-Power-LEDs gesetzt. Diese LEDs sind nicht so effizient wie High-Power-LEDs, für den Hersteller aber deutlich günstiger. Der Bericht von LEDinside sagt voraus, dass der Markt für Mid-Power-LEDs im Jahr 2014 größer wird, als der für LEDs größerer Leistungen. Da sowohl Osram als auch Philips vermehrt auf diese Technik setzen und dies stark bewerben, könnte mich mir das gut vorstellen – auch für Hintergrundbeleuchtung eignen sich diese LEDs – doch besonders auch die High-Power-LEDs sind in 2014 wichtiger denn je:

Wer 100lm / Watt und mehr will, muss zu High-Power-LEDs greifen

In der letzten Eigenbau-Anleitung von Christian hier auf ledsolarlampe.de, verwendete dieser High-Power-LEDs von Cree und erreichte damit – nicht zuletzt wegen einer sehr effizienten Konstantstromquelle – hervorragende Lichtausbeuten. Christian verwendet in seinen Eigenbau-Lösungen immer das neuste was es auf dem LED-Komponenten-Markt gibt und scheut sich nicht davor, für Qualität den einen oder anderen Euro auszugeben. Auf dem Massenmarkt findet man solche High-Power-Chips allerdings kaum. Wer also auch in 2014 auf beste Lichtausbeuten setzten will, muss zu Individual- oder Eigenbau-Lösungen greifen. In Kürze stellen wir hier auch eine Lösung mit einem sehr hohen Farbwiedergabe-Index (CRI) von über 90 vor.

Natürlich ist der Eigenbau nicht für jedermann, da einiges an Elektronik-Wissen und Einarbeiten in die Materie gefragt ist. Wer bei Eigenebau-Lösungen Unterstützung braucht, kann unserem Eigenbau-Spezialisten Christian gerne mal eine Email schreiben.

OLEDs sind weiterhin eine Spielerei

OLEDs sind schon lange in aller Munde, ich erinnere mich vor grob einem Jahr eine schicke Installation mit OLEDs von Osram in der BMW-Welt in München gesehen zu haben. Doch genau da gehören diese Panels auch hin. Ähnlich wie die LED-Vollscheinwerfer bei den Autos sind die OLEDs mehr eine Art Prestige-Objekt. Klar lassen sich durch das gleichmäßige, flächige Licht sehr schöne Sachen machen, aber die Energieffizienz ist katastrophal schlecht. Drüben auf dem Blog von Wolfgang Messer hat dieser bereits einmal eine Installationslösung von Audi vorgestellt, die auf gerade mal 16 lm / Watt kommt. Auch er gibt in seiner Jahres-Vorschau an, dass vor 2017 wohl kein großer Durchbruch auf dem OLED-Markt passieren wird. Hohe Anschaffungskosten und schlechte Effizienzen sorgen also dafür, dass es bei OLEDs (noch) mehr um das Image geht.

Und womit haben Blog-Leser im Jahr 2014 zu rechnen?

Wer seit Januar einmal auf ledsolarlampe.de war, der wird vor allem eins bemerkt habe. Ein grundlegendes Redesign. Doch hier tut sich noch mehr. Ich bin froh Christian als weiteren Autor für diesen Blog gewonnen zu haben. Zusammen wollen wir im Jahr 2014 nun viele LED-Eigenbaulösungen vorstellen und LED-Produkte testen. Dabei haben wir schon bereits einige interessante Themen in Planung, wer auf dem neusten Stand bleiben will, sollte also unbedingt unser RSS-Feed abonnieren. Außerdem haben wir eine große FAQ-Section geschaffen, in der wir nach und nach geballtes LED-Wissen auf einfach verständliche Art und Weise präsentieren möchten. Zwei Themen daraus möchte ich schon einmal hervorheben:

Was jetzt lesen?

Bildquelle: LED (Hintergrund im Titelbild: Peter A / pixelio.de

Etienne

Etienne

Etienne ist der Gründer dieses Blogs kümmert sich im echten Leben um die Entwicklung, Gestaltung und Vermarktung von Webseiten wie dieser. Er ist großer Fan von hoher Energieeffizienz und beschäftigt sich daher schon seit vielen Jahren mit der LED-Technologie. Etienne kann man auch auf finden oder per Email erreichen.
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