Dieses mal baue ich etwas für mich. Wir haben vor kurzem eine neue Küche bekommen, bei der sich über der Spüle Hängeschränke für Teller, Tassen etc. befinden. Das Problem bei der Sache ist nur, dass dort keine Lampe installiert ist und es abends im Bereich der Spüle recht dunkel ist. Da ich aber ein Bastler bin, sollte das ja kein Problem sein, eine gute Lösung zu finden.
Die einzige Voraussetzung für das Licht: es soll schön hell machen.
Betonung liegt hier auf schön und hell. Also schönes Licht, nicht so ein Blendlicht, Kaltweiß und auch nicht dieser andere Quatsch aus dem Baumarkt mit den Standard 5mm LEDs.
Auf der Suche nach der geeigneten LED
Also beginnen wir wieder die Suche nach der LED. Wieder schaue ich bei meinen favorisierten CREE LEDs. Aber irgendwie gefällt mir da nicht wirklich was… Durch Zufall stoße ich auf die schicke Lampe, die man im rechten Bild sieht. (Diese gibt’s bei Amazon zu kaufen)
Da dachte ich mir, ob ich so etwas in der Art auch für mich bauen kann? (War dafür keine Zeit oder Geduld hat, kann natürlich die Lampe einfach bei Amazon bestellen. Aber ich suche ja eine Herausfoderung.) Ich kenne nämlich sogenannte COB LEDs welche lang und dünn sind und ein schönes Licht abstrahlen. COB ist eine Abkürzung für Chip On Board. Also ganz viele LED-Chips aneinander gereiht auf einer Platine. Man hat also jetzt keine 3,1V mehr sondern in meinem Fall ca. 12-14V an einer Platine bei Strömen zwichen 0 und max. 200mA
Worin die LED montieren?
Die Frage war jetzt nur noch wie ich das ganze „Verpacke“. Ich hatte mal vor langer Zeit ein Alu Profil gesehen was mir ganz gut gefallen hat. Also hab ich mich wieder auf die Suche gemacht. Warum gerade ein Alu-Profil? Naja, eigentlich ganz einfach. Ein Alu Profil hat nämlich 2 wichtige Vorteile, die man beim LED-Bau nicht vernachlässigen darf:
- Es dient als Kühlkörper
- Es sieht auch noch sehr gut aus!
Nach Etwas suchen hab ich doch wirklich das perfekte Profil für mich gefunden (Amazon-Link). Jetzt muss man nur noch schauen in welcher Konstellation die LEDs eingebaut werden müssen und natürlich auch welcher Treiber verwendet werden kann.
Kurzer Ausflug in die LED-Theorie
Wir erinnern uns an unsere FAQ mit der LED-Regelung: Eine LED darf nie direkt mit einer Spannung versorgt werden, sondern immer mit einem konstanten und definierten Strom! Man benötigt also eine Konstantstromquelle um der LED genau den Strom zu geben, den sie benötigt und sie nicht kaputt zu machen. Außerdem muss ich darauf achten, dass alle LED-Module gleichmäßig hell leuchten. Würde ich eine Spannung von… sagen wir mal… 10V anlegen, könnte es also sein, dass ein LED-Modul über das Gesetz U=R*I 100mA zieht, und eine andere 150mA, weil sie einen geringeren Innenwiderstand besitzt. Somit wäre ein deutlicher Helligkeitsunterschied festzustellen, was wir ja bei uns definitiv nicht haben wollen.
Zurück zu meinem Vorhaben
Meine Wunschkonstellation sieht insgesamt 6 COB LEDs vor. Da aber bereits 3 LEDs maximal 42V benötigen, aber nur mit einen Strom von maximal 200mA betrieben werden dürfen, habe ich das ganze auf 2×3 LEDs aufgeteilt Also 2 Stränge mit je 3 COB Platinen in Reihe Man könnte das auch als 3S2P Schaltung bezeichnen (3x Seriell (in Reihe) und 2x Parallel). Ich benötige also 2 Treiber, die mir 200mA liefern sollen und noch mit gut 42V Eingangsspannung auskommen. Gefunden habe ich einen von der Firma Anvilex 48V, 200mA. Für unter 10€ und genau das ist es was ich gesucht hatte.
Zusammenbau der LED
Die LEDs hab ich mittels Wärmeleitklebefolie (auch die gibt es bei Amazon) in das Profil geklebt und je 3 LEDs in Reihe zusammengeschlossen. Den Treiber habe ich dann außerhalb des Profils platziert. Es gehen also jetzt 3 Kabel in das Profil. 1x Masse also Minus und 2x Plus. Zu jedem LED Strang führt also ein Kabel, wobei die Masse nur ein Kabel ist, welches dann zu jedem Strang aufgeteilt wird.
Als Netzteil konnte ich jetzt jedes beliebige nehmen welches eine Spannung oberhalb von 42V und unterhalb von 48V abgibt.
Beim Anbringen der Leiste musste ich ein wenig Geduld haben. Es war gar nicht so einfach die Kabel hinter die Schränke zu bekommen! Gelöst habe ich das ganze mit einer Kordel. Einfach die Kabel an die Kordel gebunden und hochgezogen. Naja, leicht war es nicht, hat ca. ne halbe Stunde in Anspruch genommen. Auf den Hängeschränken habe ich dann das Netzteil und die beiden Stromquellen gelegt und mit einem Stecker an das Kabel von der Leiste angeschlossen.
Und da die 230V Steckdose oberhalb der Hängeschränke liegt und ich die Sicherung hätte raus machen müssen um das Ganze zu schalten, habe ich einfach eine Funksteckdose zum einschalten genommen, wie das auch Etienne bei seiner indirekten Wandbeleuchtung gemacht hat.
Und so sieht das Licht im Eingebauten Zustand aus:
Ich könnte wetten, dich interessieren auch die folgenden Artikel:
Wenn es bei euch oftmals auch zu dunkel ist und ihr gerne mal basteln würdet, schaut euch doch auch mal unsere anderen Eigenbau-Artikel an:
- Einbaulampe mit Cree High-Power-LEDs
- Leselampe mit hoher Lichtleistung für einen “Grauer Star”-Patienten
- Bauanleitung LED-Streifen: Indirekte Wandbeleuchtung selbstgemacht
Nicht der Typ für Eigenbau?
Kein Problem, wer nicht selbst bauen will und trotzdem von der LED-Technik profitieren will, kann sich auch ruhig unsere Beiträge zu praktischen LED-Kauflösungen anschauen:
- Wie kann man “herkömmliche” Lampen durch Lampen mit LED-Technik ersetzen?
- LED-Test: IKEA Ledare GU10-LED vs. Halogen im Vergleichstest
Christian
Wer beim Bau von LED-Lösungen Hilfe benötigt oder eine Idee hat, was Christian als nächsten bauen sollte, kann ihn auf Google+ finden oder per Email kontaktieren.