Die macht von selbst das Licht an // Einzeltest: Brennenstuhl SOL 80

Vor rund 2 Jahren habe ich schon einmal über Bewegungsmelder-Leuchten berichtet, einige Zeit ist es her und viel hat sich getan. Als erste von zwei Lampen aus der Serie Solarlampen mit Bewegungsmelder im Test 2015 habe ich das Modell Brunnenstuhl SOL 80 (gibt’s bei Amazon.de) bestellt. Was es taugt, ob ich es euch empfehlen kann oder ob ihr besser etwas anderes kaufen solltet, erfahrt ihr hier in meinem Testbericht.

Brennenstuhl Sol 80 Solarlampe mit Bewegungsmelder im Praxistest

Montiert ist sie bereits: Die Solarlampe vom Brennenstuhl. Deutlich erkennbar: Das separate Solarmodul und der Bewegungsmelder unterhalb des LED-Moduls

Die Verpackung der Brunnenstuhl-Lampe

So sieht es aus: das Paket, in dem die Lampe ankommt. Die Verpackung verspricht bereits ordentliche 350lm… sind wir mal gespannt.

Unboxing und die harten Fakten

Wir haben hier eine Solarlampe, die für die Wandmontage geeignet ist. Wobei eine Wand jede beliebige Fläche sein kann, in meinem Fall ist es ein Zaun. Grundsätzlich grenzt sich die Lampe so aber ab, von den typischen Garten-Solarlampen, die es sowohl in Kugelform als auch als “Leuchtstäbe” (die man in die Erde steckt) gibt. Die Lampe sieht aus wie ein klassischer Fluter und hat am unteren Teil des Leuchtmoduls noch einen Bewegungsmelder. Somit ist die Lampe also – zumindest verspricht das der Hersteller – super geeignet, um eine dunkle Ecke (in meinem Fall die Mülltonnen) etwas aufzuhellen.

Led-Modul mit Bewegungsmelder und das Solarmodul

Sehr schön: Bis zu 5m können das Solarmodul und das Leuchtmodul auseinander liegen. Ich frage mich allerdings, ob der Stecker wirklich so IP44 ist. Sind ja nur 3,6V, aber 230V wollte ich an so einem Stecker im Regen nicht anliegen haben…

Was ist drin? – Im Paket und auch in der Leuchte selbst…

Im LED-Modul befinden sich 8 LEDs mit je 0,5 Watt. Das ergibt also eine theoretische Leistungsaufnahme von 4 Watt. Stimmen die Angaben über den Lichtfluss (350lm), wären das rund 88 Lumen / pro Watt. Keine schlechte Ausbeute für ein Produkt von der Stange. (Christian würde das vielleicht anders sehen :D) Wenn man das Paket öffnet, hält man die zwei verschiedenen Element in der Hand, das LED-Modul mit Bewegungsmelder einerseits und das Solarmodul andererseits. Fünf Meter Kabel sind zwischen den beiden Modulen, die über einen Stecker getrennt werden. Somit An meinem Installationsort scheint tagsüber glücklicher Weise die Sonne (zumindest vormittags), somit kann ich für den Test die Leuchte also direkt neben dem Modul montieren.

Theoretische Akku-Kapazität

Die 3 Zellen werden mit 2200mAh-Kapazität angegeben. Bei einer Nennspannung von 3,6V (3 Zellen a 1,2V) ergibt dies eine Kapazität von 3,6V * 2,2Ah = 7.92Wh. Die LEDs habe wie bereits erwähnt eine Leistungsaufnahme von 4 Watt, wodurch sich eine theoretische Leuchtdauer von 7.92Wh / 4W = 1,98h oder rund 119 Minuten ergibt. Der Hersteller gibt eine maximale Leuchtdauer von 110 Minuten an, sicherlich verbraucht die restliche Elektronik (Bewegungsmelder, etc.) auch noch etwas Strom. Dennoch deckt sich meine theoretische Rechnung mit den Angaben des Herstellers.

Akkus unter der Abdeckung am LED-Modul

Praktisch: Nimmt man das Befestigungsmodul ab, kommen darunter die drei NiMH-Zellen zum Vorschein.

Apropos montieren, wie befestigt man die Lampe denn eigentlich?

Mitgeliefert werden einige einfache Dübel und Schrauben. Da ich für meinen Test nicht unbedingt in die Hausfassade bohren wollte und sowieso ein hohes Holz-Gartentor zur Verfügung hatte, hab ich kurzer Hand eine Holzlatte an den Zaun montiert und die Leuchte und das Solarmodul direkt dort hinein geschraubt. Das ging super easy. Das Solarmodul wird direkt an die Wand geschraubt und dann schräg nach oben ausgerichtet. Das Leuchtmodul dagegen hat eine herausnehmbare L-förmige Befestigung. Diese wird zuerst an die Wand geschraubt, dann wird die Lampe daraufgeschoben. Das ganze wird mit einer kleinen Schraube fixiert. Ich sag euch, bis ich die Schraube draußen hatte…

Wassertropfen auf Solarmodul und Leuchtmodul

Solarlampe nach dem Regenschauer. Dieses Foto wurde übrigens als einziges mit dem iPhone geschossen. Klar ist die iPhone-Quali gut, aber die Bilder aus der DSLR sind halt doch irgendwie schicker…

Jetzt wird es spannend: Warten auf die erste Dunkelheit

Während ich gewartet habe, hat es dann direkt auch mal richtig geschüttet, die Lampe ist also gleich mal richtig nass geworden. Bin ja mal sehr gespannt, wie sie das auf Dauer so aushält. Mit IP44 ist sie laut Wikipedia gegen “gegen allseitiges Spritzwasser” geschützt. Ich bin mir ziemlich sicher, direkter Regen zählt nicht mehr als Spritzwasser, das wäre wohl schon allseitiges Stahlwasser, wofür die zweite Zahl der Schutzklasse dann eine 6 sein müsste. Aber mal schauen, den ersten Regen hat sie schon überlebt. Ok, jetzt zum interessantesten Teil. Was taugt die Lampe wenn es dunkel wird?

Endlich Nacht … und WOW!

Ich muss jetzt mal ganz ehrlich gestehen, ich bin richtig begeistert von der Lichtausbeute. Ich hätte das irgendwie nicht erwartet. Für das folgende Bild musste ich auf Grund der Enge des Raumes ein weitwinkligeres Objektiv nehmen. Dieses ist mit F3.5 leider nicht sonderlich lichtstark, weshalb ich die ISO auf 800 hochschrauben musste. Somit ist dann unter Beleuchtung von einer 1/40s folgendes Bild entstanden:

Die Solarleuchte leuchtet den Bereich um die Mülltonnen aus.

Deutlich heller als erwartet: Das Licht reicht super, um auch in der tiefsten Nacht noch sicher den Müll hinausbringen zu können.

Natürlich kann ein Bild – gerade weil ich durch Anpassen von Belichtung und ISO quasi alles erreichen kann – auch täuschen. Ich habe die Belichtungszeiten so gewählt, dass das Bild meinem subjektiven Eindruck von der Realität entspricht. Ihr müsst mir also glauben, dass das obige Bild repräsentativ ist 🙂

Aber Lichtausbeute ist ja noch lange nicht alles.

Die Leuchte hat drei Drehregler, mit denen folgende Werte eingestellt werden können:

Drehregler am Bewegungsmelder des LED-Moduls

Einen der drei Drehregler sieht man hier. Die anderen sind links davon – und damit auf dem Bild nicht sichtbar.

  1. Der Dämmerungssensor: Ab wann soll das Licht angehen? Somit wird verhindert, dass das tagsüber unnötig die Batterie leergezogen wird. Funktioniert supper, kann man bei Bedarf sogar so einstellen, dass bereits bei Dämmerungsanbruch das Licht angeht. Ich habe mich aber eher für eine spätere Einstellung entschieden.
  2. Die Leuchtdauer: Ebenfalls eine sinnvolle Einstellung. Soll das Licht sofort wieder ausgehen, wenn sich nichts mehr bewegt oder lieber noch etwas abbleiben. Ich habe die längste Einstellung gewählt.
  3. Die Sensitivität: Wie leicht soll der Bewegungsmelder auslösen. Ich empfinde die Mittelstellung als sehr angenehm.
  4. All diese Kompomenten können beim Konkurrenten über ein Display eingestellt werden, hier “nur” analog. Ist das ein Problem? Quatsch, das stellt man einmal ein und dann wohl nie wieder. Da brauch ich kein Display.

Ich hab noch gar nichts zum Design gesagt…

…muss ich aber auch nicht, ich hab ja genug Bilder gemacht 😀 Im Ernst, das Design ist sicherlich subjektiv. Es ist definitiv keine Designerlampe, aber ich finde sie wirkt wertig – auch wenn die Abdeckung über der LED nach etwas billigem Plastik aussieht. Das restliche Alu ist schick. Mir gefällt’s – zumal es hier wirklich mehr um Funktion gehen sollte.

Fazit und Bewertung zur Brunnenstuhl SOL 80 Solarlampe

Ich halte mich mal an Schulnoten, das macht es leichter:

  • Lichtausbeute: 1,5
  • Design: 2,5
  • Montage: 1,5
  • Verarbeitung: 2,0
  • Witterung: 3,0
  • Gesamt: 2,1

Unabhängig von irgendwelchen Schulnoten, kann ich das Modell absolut empfehlen. Im Moment habe ich natürlich noch keine Langzeiterfahrungen, aber die werden noch kommen. Vor allem von der Lichtausbeute bin ich begeistert. Wenn ich einen Kritikpunkt finden muss, dann kann das nur die Schutzklasse sein: Mit IP44 ist die Lampe zwar gegen Spritzwasser geschützt, aber ich bezweifle das das auf lange Zeit reicht, wenn die Solarlampe täglich dem direkten Regen ausgesetzt ist. Wird die Lampe dagegen nur indirektem Regen ausgesetzt, sollte das unproblematisch sein. Alles in allem, vor allem wegen der hervorragenden Lichtausbeute eine klare Empfehlung.

Und wo kann man die Leuchte kaufen?

Die Leuchte gibt es unter anderem bei Amazon.de. Ende Februar 2015 kostete Sie rund 45€ und war mit Prime bestellbar.
Morgen geht es weiter, dann kommt das Review zum Konkurrenten von Frostfire. Übermorgen zeige ich euch den Vergleichstest und das Gesamtfazit zu den beiden Leuchten. Also bleibt gespannt 😉

Update 1: Nun ist auch der Testbericht der Frostfite-Leuchte online.

Update 2: Und auch der Vergleichstest ist online – und hat sogar ein eigenes Video bekommen!

Eure Meinungen sind gefragt!

Für einen solchen Test geht immer einiges an Zeit drauf, daher freue ich mich über ein Bisschen Feedback von euch. Konnte ich euch beim Kauf einer Solarleuchte helfen? Habt ihr die Leuchte auch schon getestet? Stimmt ihr mit mir überein? Oder ist das alles totaler Schwachsinn, was ich hier schreibe? Lasst es mich wissen!

Etienne

Etienne

Etienne ist der Gründer dieses Blogs kümmert sich im echten Leben um die Entwicklung, Gestaltung und Vermarktung von Webseiten wie dieser. Er ist großer Fan von hoher Energieeffizienz und beschäftigt sich daher schon seit vielen Jahren mit der LED-Technologie. Etienne kann man auch auf finden oder per Email erreichen.
Etienne
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One Response

  1. Manfred says:

    Hallo, habe gerade den Lampentest angesehen, eigendlich nicht schlecht, aber worauf es auch ankommt ist nicht behandelt worden. Und zwar wie arbeitet der Bewegungsmelder? wie weit reagiert der, wie kann ich den auf meine Bedürfnisse einstellen?
    Ich zum Beispiel suche eine Solarleuchte fürs Haus, wo der Weg am Haus ausgeleuchtet wird aber direckt am Haus entlang. Also muss sich der Bewegungsmelder ganz nach unten stellen lassen, die Beleuchtung auch, da der Weg dirckt am Haus ist.
    Das konnte ich nicht erkennen.
    mfg
    Manfred

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